2024 war ein turbulentes Jahr. Der Bruch der Ampel-Koalition sowie Trumps Sieg bei der Präsidentschaftswahl sorgten für finanzpolitische Unsicherheiten, die uns auch im neuen Jahr weiterhin beschäftigen werden. Aktuell sind noch nicht alle Modalitäten klar, wie sich dies auf die Lebensrealität der Bürger*innen auswirkt. Viele Aspekte hängen von der vorgezogenen Neuwahl der Bundesregierung am 23.02.2025 ab. Mit welchen relevanten finanziellen Rahmenbedingungen du in 2025 (vorerst) rechnen kannst, erfährst du nachfolgend:

Lohn & Staatsleistungen

Mindestlohn: Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2025 von 12,41 € auf 12,82 € brutto pro Stunde. Hierdurch wird ebenfalls die Verdienstgrenze für Minijobber*innen von 538 € auf 556 € monatlich angehoben.

Kindergeld: Ab dem 1. Januar 2025 steigt das Kindergeld um 5 € pro Kind auf 255 €.

Rente: Die gesetzliche Rente soll zum 01. Juli 2025 um 3,5 % steigen. Die genaue Höhe wird im März 2025 durch das Bundeskabinett festgelegt und könnte die prognostizierten 3,5 % durchaus übersteigen. 2024 stiegen bei gleicher Prognose die Renten tatsächlich um 4,57 %. Die tatsächliche Erhöhung ist abhängig von den Lohn- und Konjunkturentwicklungen im Folgejahr.

Deutschlandticket: Ab dem 01.01.2025 steigt der Preis für das Deutschlandticket, mit dem du bundesweit alle öffentlichen Nahverkehrsmittel nutzen kannst, von 49 € monatlich auf 58 €.

Steuer & Beitragszahlungen

Freibeträge: Der steuerliche Grundfreibetrag wird von 11.784 € auf 12.096 € für Ledige bzw. 24.192 € für Ehepaare angehoben. Falls du es noch nicht wusstest: Dein Jahreseinkommen bleibt unterhalb des Freibetrags immer steuerfrei. Verdienst du mehr, zahlst du nur auf den über den Grundfreibetrag hinausgehenden Betrag Steuern. Zudem soll der Kinderfreibetrag von 6.612 € auf 6.672 € steigen. Diesen Freibetrag bekommst du bei der Einkommensteuer, wenn er für dich günstiger ausfällt als das Kindergeld. Das überprüft das Finanzamt für dich automatisch im Steuerbescheid.

Beitragsbemessungsgrenzen: Die Bemessungsgrenzen geben die maximale Höhe des sozialsteuerpflichtigen Einkommens an. Verdienste darüber hinaus sind somit nicht beitragspflichtig. In der gesetzlichen Krankenversicherung erhöht sich die Grenze von 59.850 € auf jährlich 66.150 € (monatlich 5.512,50 €). In der Rentenversicherung wird die Grenze erstmals einheitlich in ganz Deutschland auf 8.050 € im Monat angehoben. Zuvor wurde diese für Westen (7.550 € monatlich) und Osten (7.450 € monatlich) unterschiedlich bemessen.

Krankenversicherungsbeiträge: Der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung erhöht sich deutlich von 1,6 % auf 2,5 %, wobei die genaue Höhe von deiner Krankenkasse abhängt. Gut zu wissen: Als Versicherte*r hast du bei Beitragserhöhungen ein Sonderkündigungsrecht.

Pflegeversicherungsbeiträge: Der Beitrag zur gesetzlichen Pflegeversicherung steigt um 0,2 % auf 3,6 %. Für Kinderlose erhöht sich der Beitragssatz auf 4,2 %.

Energiekosten

Strompreis: Die Stromumlagen erhöhen sich um ca. 68 % auf 2,651 Cent pro Kilowattstunde, was die Stromkosten erhöht. Gleichzeitig sollen ca. 1.8 Millionen Haushalte, die Strom vom Grundversorger beziehen, von durchschnittlich 10 % geringeren Kosten profitieren. Ein Vier-Personen-Haushalt mit 4.000 kWh würde dadurch ca. 200 € jährlich sparen. Betroffen sind hiervon Regionen, in denen besonders viel Strom mittels erneuerbarer Energien erzeugt wird. Der Bau der notwendigen Infrastruktur wurde zuvor auf die Verbraucher*innen vor Ort umgelegt, weshalb die Preissenkungen nun zu einer bundesweit gerechteren Verteilung beitragen sollen.

Gaspreise: Für Gaskunden werden die Netzentgelte ab 2025 deutlich erhöht. Durchschnittlich steigen sie um 23 %, was für einen Einfamilienhaushalt mit 20.000 kWh Jahresverbrauch etwa 103 € Mehrkosten pro Jahr bedeutet.

CO2-Abgabe: Die CO2-Abgabe steigt von 45 € auf 55 € pro Tonne, wodurch die Preise für Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas steigen. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas bedeutet dies etwa 48 € mehr pro Jahr, bei 2.000 Litern Heizöl sind es rund 63 € zusätzlich. Die CO2-Steuer soll dabei helfen, bis 2030 den CO2-Ausstoß um 55 % zu reduzieren.

Die Geldanlage in Fonds ist mit Risiken verbunden, die zu einem Verlust deines eingesetzten Kapitals führen können. Historische Werte oder Prognosen geben keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Bitte mach dich deshalb mit unseren Risikohinweisen vertraut.