Wer sich mit dem langfristigen Vermögensaufbau beschäftigt, kommt an drei Buchstaben nicht vorbei: ETF. Der Begriff ETF steht als Abkürzung für “Exchange Traded Fund”. Dabei handelt sich um börsengehandelte Indexfonds, die passiv die Wertentwicklung eines Wertpapierindex’, wie beispielsweise des DAX, nachbilden. Ein weiterer sehr bekannter Wertpapierindex ist der MSCI World. Der MSCI World-Index dient aufgrund seiner breiten Streuung als Benchmark für zahlreiche Indizes und Fonds. Im MSCI World werden mehr als 1500 Unternehmen aus über 20 Ländern abgebildet, die der US-Finanzdienstleister MSCI als entwickelte Industrieländer einstuft. Hierzu zählen beispielsweise die Staaten und Regionen USA, Kanada, Westeuropa (inkl. Großbritannien, aber ohne Griechenland), Australien, Neuseeland, Japan, Hongkong, Singapur und Israel.
Sucht man nach einem MSCI World-ETF, erhalten Interessierte am Markt eine Vielzahl an Angeboten, die sich auf den ersten Blick in ihrem Namen unterscheiden (vgl. Abbildung). Doch was bedeuten die unterschiedlichen Kennzeichnungen?
💡 ETF-NAMEN ENTZIFFERN
Als Beispiel ziehen wir den iShares Core MSCI World UCITS ETF (Acc) heran, den viele Anleger*innen von VisualVest im Depot haben.
iShares
Emittent/ ETF-Anbieter: Zu Beginn steht der Name oder die Marke des ETF-Anbieters. Meist handelt es sich dabei um Tochtergesellschaften von großen Banken oder Vermögensverwaltern (z.B.: iShares, Amundi, Xtrackers, etc.)
iShares Core
Basis-Palette: Direkt hinter dem Emittenten/ ETF-Anbieter kann bei ETFs auch der Name der Basis-Palette stehen (z. B. Core oder Prime). Damit wird oft auf eine Untergruppe innerhalb der Angebotspalette des jeweiligen Anbieters verwiesen. Core-Produkte sind häufig ETFs, die besonders kostengünstig und populär sind, wie z. B. der DAX oder eben der MSCI World.
iShares Core MSCI World
Index: Mittig steht in der Regel der Index, der vom ETF abgebildet wird. Bekannte Indizes sind beispielsweise MSCI World, S&P500 oder EURO STOXX 50. Der Indexname enthält oft auch Informationen zur Anzahl der darin enthaltenen Einzeltitel und der abgedeckten Region. Wer in den EURO STOXX 50 anlegt, der investiert in 50 große, börsennotierte Unternehmen in der Eurozone.
iShares Core MSCI World UCITS ETF
Regulatorische Hinweise: Hinter dem Indexnamen steht häufig die Abkürzung „UCITS“. In den UCITS-Richtlinien werden eine Reihe von Anforderungen definiert, an die sich Anlagefonds in Europa halten müssen und die dem Schutz der Anleger*innen dienen. So dürfen zum Beispiel nur max. 20 Prozent des Nettovermögens eines Fonds in eine Einzelaktie investiert werden.
Ebenso ein regulatorischer Begriff: „ETF“. Durch die eindeutige Kennzeichnung wird klar definiert, um welches Finanzprodukt (neben vielen weiteren, wie z. B. ETCs oder ETNs) es sich handelt.
iShares Core MSCI World UCITS ETF (Acc)
ETF-Merkmale: Am Ende der ETF-Bezeichnung stehen in der Regel kryptische Abkürzungen, die zusätzliche Details zum ETF geben. Diese Merkmale sind oft hilfreich, werden jedoch von den ETF-Anbietern unterschiedlich abgekürzt. Im Beispiel oben sind Infos zur Ertragsverwendung des ETFs ausgewiesen, also ob die Dividende (Kapitalerträge) im ETF ausgeschüttet oder direkt reinvestiert (thesauriert) werden. Ausschüttende ETFs (engl. „distributing“) werden abgekürzt mit D, Dis oder Dist. Thesaurierende ETFs (engl. „accumulating“) mit C oder Acc.
Die Geldanlage in Fonds ist mit Risiken verbunden, die zu einem Verlust deines eingesetzten Kapitals führen können. Historische Werte oder Prognosen geben keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Bitte mach dich deshalb mit unseren Risikohinweisen vertraut.