In Deutschland besteht ein ständiger Bedarf an neuen Geldscheinen. So müssen beschädigte Exemplare ersetzt oder erhöhte Nachfragen bedient werden. Deshalb werden kontinuierlich neue Geldscheine produziert. Die Bundesbank, die als einzige Institution Banknoten ausgeben darf, erstellt zu Beginn jedes Jahres eine Prognose, wie viel Geldscheine ungefähr gedruckt werden müssen. Wir haben uns den Lebenslauf einer Banknote genauer angesehen.
Wie entsteht eine Euro- BAnknote?
In Europa gibt es 16 Hochsicherheits-Banknotendruckereien, die Euro-Banknoten herstellen. In Deutschland selbst stehen 2 dieser Druckereien. Eine davon ist in der Hauptstadt Berlin, die andere in Leipzig.
Bei der Herstellung eines Euroscheins gibt es sehr viele Schritte zu beachten. Was sofort auffällt, wenn du einen Euroschein in der Hand hältst: Es fühlt sich anders an als normales Papier. Das liegt daran, dass das Papier für die Banknoten zu 90 Prozent aus Baumwolle besteht. Warum? Die Scheine sind dadurch sehr reißfest und widerstandsfähig.
Die Baumwolle wird, wie bei der normalen Papierproduktion, auf einem Sieb abgelagert. Dabei werden das Wasserzeichen und der Sicherheitsstreifen sofort mit ins Papier verarbeitet. Nun werden Fasern in das Papier eingearbeitet, die nur mit Hilfe von UV-Licht erkennbar sind. Das macht die Scheine sehr fälschungssicher. Abschließend werden die Scheine mit Farbe bedruckt, nummeriert und zurechtgeschnitten.
Woran erkennt man eine echte Euro-Banknote?
Im ersten Halbjahr 2022 wurden in Deutschland rund 19.800 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von knapp 1 Million Euro aus dem Verkehr gezogen. Euroscheine sind grundsätzlich schwer zu fälschen und mit ein wenig Übung kann man leicht die Echtheit einer Banknote überprüfen. Falschgeld fühlt sich oft anders an. Wie eingangs erwähnt, bestehen Euroscheine aus reiner Baumwolle. Das sorgt dafür, dass sich der Schein griffig und fest anfühlt. Im Gegenlicht sollte man zudem das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden erkennen können. Wenn du ganz genau schaust, ist auf dem Sicherheitsfaden selbst das Euro Zeichen sowie die Zahl des Scheins nochmal abgebildet. Auf der rechten Vorderseite findet sich ein silberner Streifen – das Potrait-Hologramm. Kippt man die Banknote, wechseln Farben und Motive. Daneben gibt es noch viele weitere Sicherheitsmerkmale, wie das fühlbare Relief, die Smaragdzahlen oder solche, die nur mit Hilfsmitteln erkennbar sind. Das sind z. B. die Mikroschrift oder die eingearbeiteten Fasern, die nur mit Hilfe von UV-Licht sichtbar werden.
Wie gelangt die banknote in Umlauf?
Die Deutsche Bundesbank darf als einzige Institution in Deutschland Banknoten ausgeben. In der Regel transportieren Wertdienstleister die Banknoten zu den einzelnen Geschäftsbanken, die das Geld dann in Umlauf bringen. So wird für Nachschub in den Geldautomaten gesorgt. Ist der Tresor einer Bank voll, z. B. durch Einzahlungen der Kunden und Kundinnen, kann das Bargeld auch wieder zurück zur Bundesbank gebracht werden. Diese überprüft dann die Scheine noch einmal auf ihre Echtheit hin. Der entsprechende Betrag wird der Geschäftsbank dann auf einem Konto gutgeschrieben.
Aktuellen Statistiken zufolge beträgt das im Umlauf befindliche Bargeld in Europa derzeit eine Summe von ca. 1.500.000.000.000 Euro.
In Deutschland wird im Vergleich zu anderen Ländern noch häufig mit Bargeld gezahlt, doch der Anteil an Personen, die in Bar zahlen, sinkt seit den letzten drei Jahren immer mehr, von 84 % auf 72 %. Gleichzeitig nimmt die Popularität von Kartenzahlungen und Mobile Payment immer stärker zu.
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