Zur Ausgangslage

In Deutschland muss die staatliche Rente bereits heute jährlich mit rund 81 Mrd. € Steuergeld bezuschusst werden, um ein konstantes Niveau halten zu können. Ganz anders in Schweden: Dort wird ein Teil des Einkommens zur Altersvorsorge in Aktienfonds angelegt. Zwar mussten die Schweden in der Vergangenheit bereits kleinere Rentenkürzungen hinnehmen, jedoch kommt das System insgesamt ohne jährliche Milliardenzuschüsse aus. Ist das schwedische Modell also ein mögliches Vorbild für Deutschland?

Die Forderung der FDP

Lindner fordert(e) ein staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot, das pro investiertem Euro mit 20 Cent bezuschusst werden soll. Die jährlich förderfähige Obergrenze soll von 2026 bis 2030 bei 3.000 € liegen und anschließend auf 3.500 € angehoben werden. Damit könnte das Depot mit bis zu 600 € respektive 700 € jährlich bezuschusst werden (+300 € jährlich je Kind, +200 € drei Jahre lang für Berufseinsteiger, +175 € Einmalzulage für Einkommensschwache). Dabei sollen Bürger*innen die Wertpapiere frei auswählen können, darunter etwa ETFs oder Einzelaktien. Von der Förderung ausgenommen wären jedoch hochvolatile Anlagen, wie Knock-Out-Zertifikate, kurzlaufende Optionsscheine oder Kryptowährungen. Risikoscheue Anleger könnten bei Depoteröffnung sogenannte Garantieprodukte wählen, die 100 % oder 80 % der Einzahlungen gewährleisten würden. Eine Positivliste soll einen Überblick über sämtliche förderfähigen Anlageklassen geben. Das Beste: Laut FDP würden sämtliche Erträge bis zur Auszahlung nicht besteuert. Somit bliebe also mehr Rendite für die Anleger*innen.

Ampel-Aus gleich Aktienrenten-Aus?

Nach dem Ende der Ampelkoalition ist unklar, wie es mit der Aktienrente weitergeht. Olaf Scholz hat verkündet, unaufschiebbare Projekte wie solche zur Stabilisierung der Rente noch vor Weihnachten im Kabinett zur Abstimmung zu stellen. Unklar ist jedoch, ob die Aktienrente aus Sicht des Kanzlers von solch hoher Priorität ist, dass er tatsächlich noch dieses Jahr darüber abstimmen lässt. Betrachtet man den emotionalen Rauswurf des ehemaligen Finanzministers, sind Zweifel angebracht. Möglicherweise wird die FDP das Altersvorsorgedepot zum Wahlkampfthema machen und die Konstellation des neugewählten Bundestages über dessen Umsetzung entscheiden. Anleger*innen sollten sich aufgrund der unklaren Lage auf eine Verzögerung oder gar Streichung der staatlich geförderten Aktienrente einstellen.

Wie du schon heute privat vorsorgen kannst

Die deutsche Bevölkerung wird zunehmend älter, sodass auch künftig mit steigenden Rentenbeiträgen zu rechnen ist. Hinzukommt die Diskussion über eine Anhebung des Renteneintrittsalters, um den Defiziten in den Rentenkassen entgegenzuwirken. Trotz jährlicher Bezuschussung in Milliardenhöhe sieht es für künftige Rentner*innen recht düster aus. Für eine solide staatliche Rente in Höhe von 2.000 € Netto musst du zu den absoluten Topverdienern gehören, mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von rund 6.000 € (Berechnungsgrundlage sind die aktuellen Rentenpunkte und das Durchschnittseinkommen 2024). In unserem Artikel „Wie viel du für 2.000 € Nettorente verdienen musst“ erfährst du, wie deine Rente genau berechnet wird:

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Um einer zu niedrigen gesetzlichen Rente entgegenzuwirken, bietet es sich an, frühzeitig auch privat vorzusorgen. Hierfür kannst du zum Beispiel unseren Robo-Advisor nutzen, mit dem du in breit gestreute ETF-Portfolios investieren kannst, die von Profis kontinuierlich überwacht werden. Mit wenigen Fragen erstellen wir dir im ersten Schritt einen kostenlosen Anlagevorschlag, der zu deinem Chancen-Risikoprofil passt.

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Die Geldanlage in Fonds ist mit Risiken verbunden, die zu einem Verlust deines eingesetzten Kapitals führen können. Historische Werte oder Prognosen geben keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Bitte mach dich deshalb mit unseren Risikohinweisen vertraut.