Wachstumsprognosen wurden deutlich gesenkt

Nach dem starken Kurseinbruch des deutschen Aktienindex im März hat wohl kaum ein Anleger erwartet, dass sich die Kurse so schnell wieder erholen würden. Schließlich ist die Krise noch im vollen Gange. Die Volkswirte von Union Investment haben die Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich gesenkt. Besonders betroffen sind Italien und Spanien, aber auch in den USA dürfte die Wirtschaft deutlich nachgeben. Die weltweite Arbeitslosigkeit steigt immer weiter, was sich negativ auf den Konsum auswirken wird. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Investitionsfähigkeit der Unternehmen und somit auf das Wirtschaftswachstum.

Blick auf die Börse sorgte zunächst für Hoffnung


Trotzdem sorgte ein Blick auf die Börse von April bis Anfang Juni für Hoffnung. Dies lag vor allem daran, dass an der Börse bereits die Zukunft bewertet wird und nicht die Gegenwart. Und für die Zukunft wird eine Erholung der Wirtschaft erwartet. Die Volkswirte erwarten, dass ab Mitte 2021 eine nachhaltige konjunkturelle Erholung einsetzen wird. Ein weiterer Punkt für die zunächst gestiegenen Kurse war, dass die Unsicherheit für Unternehmen bezüglich erneuter Eindämmungsmaßnahmen ein Stück weit genommen wurde. Da bei einem Wiederaufflammen der Infektionsraten nur regionale und keine flächendeckenden Gegenmaßnahmen in Deutschland geplant sind, können Unternehmen dieses Risiko besser kalkulieren. Darüber hinaus spielen die verabschiedeten Hilfspakete der Regierungen eine wesentliche Rolle. Diese werden die negativen Effekte der Pandemie zwar nur abmildern können, aber trotzdem sorgten sie für etwas Beruhigung an den Kapitalmärkten. Insbesondere die Aussicht auf umfangreiche Finanzhilfen für die Südländer des Euroraums sorgte für eine Nachfrage nach deren Staatsanleihen.

Kurseinbrüche seit Donnerstag

Seit Donnerstag sieht die Lage allerdings schon wieder etwas anders aus. Der deutsche Aktienindex erlebte einen weiteren deutlichen Kursverlust. Die Sitzung der US-Notenbank Fed am 11.06.20 war eine der Hauptgründe dafür: US-Notenbankchef Powell schätzte die wirtschaftliche Lage in den USA als sehr düster ein. Er erwarte auf dem US-Arbeitsmarkt einen dauerhaften Verlust vieler Arbeitsplätze und keine schnelle Erholung der US-Wirtschaft in diesem Jahr. Der Weg aus der Krise sei lang und unsicher.

Darüber hinaus schüren die erneut gestiegenen Infektionszahlen in einigen US-Bundesstaaten, z.B. Kaliforniern, die Angst vor einer zweiten Corona-Welle. Dies alles führte dazu, dass die Euphorie der Lockerungsmaßnahmen zunächst verflogen ist.

Ausblick

Die Börsen werden weiterhin anfällig bleiben. Die größte Rolle wird auch in Zukunft noch die Zahl der Neuinfektionen spielen. Ob es eine „zweite Welle“ geben wird, kann niemand voraussagen. Die Experten von Union Investment sind der Meinung, dass es bis Ende 2021 keine Rückkehr zur Wirtschaftsleistung auf das Vorkrisen-Niveau geben wird. Mittel-bis langfristig schätzen sie die Perspektiven am Kapitalmarkt allerdings aussichtsreich ein. Im Jahr 2021 erwarten sie somit wieder positive Wachstumsraten des BIPs in Europa sowie den USA. Insofern empfiehlt es sich weiterhin ruhig zu bleiben und keine vorschnellen Entscheidungen in den Anlagestrategien zu treffen.

Die Geldanlage in Fonds ist mit Risiken verbunden, die zu einem Verlust deines eingesetzten Kapitals führen können. Historische Werte oder Prognosen geben keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Bitte mach dich deshalb mit unseren Risikohinweisen vertraut.

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