Insbesondere die zweite Welle der Neuansteckungen sorgte für herbe Verluste an den Aktienmärkten.
Es wird aber davon ausgegangen, dass es nicht ewig so weitergeht und die Auswirkungen des Virus auf die Börse zeitlich begrenzt bleiben. Wie lange das sein wird, ist im Moment jedoch noch schwer abzuschätzen. Einige Experten sehen sogar eine technische Rezession, also ein negatives Wirtschaftswachstum zwei Quartale in Folge, als nicht unwahrscheinlich an.
Da viele Unternehmen die Produktion einschränken müssen, sind die Lieferketten beeinträchtigt und schließen sich langsamer als erwartet. Zusätzlich sorgt die Angst vor einer großen Rezession für Verunsicherung, was die Märkte weiter belastet. Der DAX-Index verzeichnete in der letzten Februarwoche eine der schlechtesten Wochen überhaupt mit einem Wochenverlust von mehr als 12 Prozent.
Es bleibt auch weiterhin noch unklar, wie sich die Lage weiterentwickeln wird. Es wird darauf ankommen, welche weiteren Maßnahmen zur Verringerung der Ansteckungsgefahr ergriffen und welchen Einfluss diese auf die Wirtschaft haben werden. Unsere Muttergesellschaft Union Investment geht davon aus, dass es keine tiefe Rezession aufgrund des Corona-Virus geben wird und sich der Markt schnell wieder erholen kann, sobald die zweite Ansteckungswelle ihren Höhepunkt erreicht hat.
Passen wir die Anlagestrategien an?
Unsere Anlagestrategien sind strategisch langfristig ausgerichtet. Eine Handlung im Sinne einer kurzfristigen taktischen Reaktion auf beispielsweise das Corona-Virus ist nicht Teil unserer Anlagephilosophie, weshalb wir erstmal keine Änderungen vornehmen werden. Unsere Portfolios sind global diversifiziert und beinhalten nicht nur Aktienfonds, weshalb unsere Portfolios gut ausbalanciert sind. Wir behalten aber die Lage weiterhin im Blick und falls sich Anhaltspunkte ergeben, dass wir etwas verändern sollten, werden wir dies entsprechend tun. Momentan ist dies aber noch nicht der Fall. Als Anleger ist es jetzt erstmal wichtig Ruhe zu bewahren und keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen.
Update 10.03.2020
In den letzten Tagen hat sich die Situation am Kapitalmarkt durch die Ausbreitung des Corona-Virus weiter verschlechtert: die Aktienmärkte brachen ein, US-Staatsanleihen erreichten ebenfalls neue Tiefs und der Ölpreis stürzte deutlich ab. Auslöser dafür war unter anderem die Reisebeschränkung für Norditalien. Hinzu kamen Entwicklungen auf der Rohölseite, die neben der Coronakrise für einen zweiten Schock auf den Kapitalmärkten sorgten. Am vergangenen Wochenende konnten die „OPEC+“- Länder bei ihrem Treffen in Wien überraschenderweise keine Einigung über weitere Produktionskürzungen erzielen. Dadurch sanken die Rohölpreise stark. Rohöl der Sorte Brent beispielsweise verzeichnete gestern den stärksten Preisrückgang seit dem ersten Golfkrieg 1991. Corona-Virus und Rohölpreis führten dazu, dass der Dax gestern unter die Marke von 11.000 Punkten fiel. Die US-amerikanischen Aktienmärkte schlossen mit einem Minus von mehr als 7 %.
Derzeit besteht jedoch kein Grund zur Panik, denn die Zentralbanken und nationalen Regierungen zeigen Handlungsbereitschaft. Die US-Notenbank Fed hat mit einer ersten Zinssenkung um 50 Basispunkte ihre Geldpolitik bereits gelockert. Die deutsche Bundesregierung hat am vergangenen Wochenende ein erstes Maßnahmenpaket beschlossen und in Rom und Paris werden ebenfalls Hilfen diskutiert. Zudem ist die Zahl der neu mit Corona infizierten Personen in den besonders betroffenen Ländern China und Südkorea bereits wieder gesunken.
Unserer Muttergesellschaft Union Investment geht deshalb weiterhin davon aus, dass die Wachstumseinbußen überwiegend vorübergehender Natur sind, auch wenn die Märkte kurzfristig weiterhin turbulent bleiben können. Es wird erwartet, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen mit gezielten geld-und fiskalpolitischen Maßnahmen bekämpft werden können. Über Nachholeffekte kann ein Teil der Produktionsausfälle bzw. aufgeschobener Konsumausgaben später kompensiert werden. Der stark gesunkene Ölpreis dürfte hierbei den privaten Verbrauch in den westlichen Ländern zusätzlich unterstützen und somit in Summe förderlich auf die weltweite Konjunktur wirken.
Wir behalten die Lage natürlich weiterhin im Blick, bleiben unserer langfristigen Strategie jedoch treu und nehmen keine kurzfristigen taktischen Änderungen vor.
Die Geldanlage in Fonds ist mit Risiken verbunden, die zu einem Verlust deines eingesetzten Kapitals führen können. Historische Werte oder Prognosen geben keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Bitte mach dich deshalb mit unseren Risikohinweisen vertraut.