Konjunktursorgen, Handelskonflikt, Brexit

Die Konjunktursorgen, die bereits im dritten Quartal 2018 eine Rolle spielten, waren auch im vierten Quartal noch spürbar und wurden dabei noch durch schwache volkswirtschaftliche Frühindikatoren und vorsichtige Ausblicke der Unternehmen verstärkt. Dies führte zu weltweit sinkenden Aktien- und Rohstoffkursen sowie zu risikobehafteten Anleihen. Darüber hinaus belasteten die von den USA ausgehenden Handelskonflikte – insbesondere mit China – die Märkte weiterhin.


Ein weiteres großes Thema, vor allem in Europa, waren im letzten Quartal die Verhandlungen zum Brexit.

Das britische Parlament hat immer noch keine Zustimmung zur ausgehandelten Einigung zwischen der EU und der britischen Regierung erteilt. Zudem musste sich die Premierministerin Theresa May einem Misstrauensvotum stellen, welches sie, wenn auch mit keiner überzeugenden Mehrheit, gewann. Des Weiteren belastete der Streit der italienischen Regierung mit der EU-Kommission bezüglich des italienischen Staatshaushalts die Märkte und sorgte für Verunsicherungen. Diese Lage wurde schließlich durch ein verspätetes Entgegenkommen wieder verbessert, da die Italiener dadurch eine Einleitung eines Defizitverfahrens vermeiden konnten.

Die politischen Unsicherheiten sowie die anhaltenden Konjunktursorgen führten an den Aktienmärkten zu deutlichen Verlusten. Der S&P 500 fuhr einen Verlust von 14 % ein und auch der EURO STOXX erzielte einen Verlust von 11,7 %. Die Emerging Markets setzten ihren negativen Trend der Quartale davor fort und erzielten ebenfalls Verluste (MSCI Emerging Markets -7,8 %). Die Euro-Unternehmensanleihen erzielten im November den stärksten Anstieg der Renditeaufschläge seit Ende der Finanzkrise. Bei den Rohstoffen sorgte eine deutliche Erhöhung der Produktion von Rohöl der OPEC-Länder und der USA im vierten Quartal für einen massiven Preisverfall (Brent -39,3 %). Zwar wurde Anfang Dezember bei dem OPEC-Treffen eine Produktionskürzung beschlossen, jedoch konnte auch diese den Abwärtstrend nicht stoppen, da gleichzeitig Sorgen um die Ölnachfrage auf die Preise drückte. Unter dem Handelskonflikt und einer befürchteten Wachstumsabschwächung in China litten die Industriemetalle. Lediglich Gold profitierte von der insgesamt unsicheren Lage, die Feinunze verteuerte sich um 7,5 %.

Performance der VisualVest Portfolios

Alle diese Belastungen am Kapitalmarkt gingen natürlich auch nicht so einfach an den VisualVest Portfolios vorüber. Insbesondere im Dezember wurde ein großer Teil der Performance eingebüßt. Die größten Verluste wurden in den Anlageklassen Aktien aus Industrieländern und Schwellenländern sowie bei Rohstoffen eingefahren. Unsere VestFolios erzielten somit im letzten Quartal je nach Risikoklasse Verluste zwischen 0,43 % und 10,66 %. Die GreenFolios fuhren Verluste zwischen 2,33 % und 8,66 % ein. Trotz der hohen Verluste schnitten in Q4 die Portfolios von VisualVest im Vergleich zu den wichtigsten Indizes wie z.B. dem Dax (-14,5 %) und dem MSCI World noch besser ab. Dies kann durch die breite Streuung der VisualVest Portfolios begründet werden.

Was Anleger von 2019 erwarten können

Im Jahr 2019 steht vor allem die Frage nach der Tragfähigkeit des US-Konjunkturzyklus im Mittelpunkt. Zwar wird die Weltwirtschaft auch in diesem Jahr wachsen, allerdings wird vor allem in den USA das Umfeld spätzyklisch. Mit einem Abrutschen der amerikanischen Wirtschaft in eine Rezession ist grundsätzlich nicht zu rechnen, jedoch wird eine wirtschaftliche Verlangsamung immer wahrscheinlicher. Das würde sich auf die Stimmung an den Kapitalmärkten auswirken.

Auch in Europa bleiben politische Unsicherheiten bestehen, wie beispielsweise die Entscheidungen rund um den Brexit und die politische Lage in Italien.

Das wird voraussichtlich auch dazu führen, dass das Wachstumsgefälle in Europa zu den USA weiterhin bestehen bleibt. Was Deutschland betrifft, sollte das Wachstum solide bleiben. Allerdings bleibt auch hier die Entwicklung der deutschen Autoindustrie bezüglich der Diesel-Diskussion spannend. Zudem wird der Außenhandel vom aufkommenden Protektionismus leiden. Die Notenbanken betreffend, wird die Fed 2019 stärker datenabhängig agieren und die Zinsen maximal dreimal erhöhen. Die europäische Notenbank EZB wird erst in der zweiten Jahreshälfte ihre Zinspolitik ändern und den Einlagezins schrittweise auf die Nullmarke anheben.

2019 bleibt es also aufgrund der beständigen politischen Unsicherheiten weiterhin spannend auf den Kapitalmärkten. Wir werden dich natürlich auch in diesem Jahr über die wichtigsten Geschehnisse auf dem Laufenden halten.

Die Geldanlage in Fonds ist immer auch mit Risiken verbunden, die zu einem Verlust deines eingesetzten Kapitals führen können. Historische Werte oder Prognosen geben keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung, die zukünftige Wertentwicklung kann von dieser Performance abweichen. Bitte mach dich deshalb mit unseren Risikohinweisen vertraut.